Nur etwa jedes achte Unternehmen in Deutschland nutzt Künstliche Intelligenz (KI) – das sind etwa 12 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommen Theresa Treffers, Nadja Born und Isabell Welpe vom Lehrstuhl für Strategie und Organisation an der Technischen Universität München in den ULA-Nachrichten 2/2024.
Auch wenn die präsenten öffentlichen Diskussionen zu ChatGPT und dem EU-AI Act den Eindruck erwecken, dass KI standardmäßig in deutschen Organisationen eingesetzt wird, zeichnet die Realität also ein anderes Bild. Vorrangig werde KI für Buchführung, Controlling oder Finanzverwaltung (25 %), IT-Sicherheit (24%), Produktions- oder Dienstleistungsprozesse (22%) sowie zur Organisation oder Management (20%) verwendet.
Vor allem Großunternehmen ab 250 Beschäftigten nutzen KI. Immerhin noch ein Viertel der Unternehmen, in denen KI bisher nicht zum Einsatz kommt, schätzen eben diesen als nicht sinnvoll ein. Was dabei wenig verwundert: Im internationalen Vergleich liegen deutsche Unternehmen damit eher im unteren Bereich der KI-Nutzung. Die Autorinnen plädieren dafür, den Einsatz von KI in Unternehmen zu fördern, da ansonsten Produktivitätsgewinne und Kostensenkungen verpasst und Wettbewerbsvorteile verloren werden können. Das Zeitfenster zum Handeln sei jetzt. In dem Zusammenhang unterstreichen sie auch die Bedeutung von KI-Kompetenzen. Führungskräfte müssten für den KI-Einsatz im Unternehmen ausgebildet werden, damit diese die Nutzung wiederum gezielt fördern können.